Berlin Biennale: von mir aus
Wandernde Formate und künstlerischer Wissenstransfer
Aus der Zusammenarbeit ist ein generationsübergreifendes Team mit diversen Backgrounds hervorgegangen. In den Bezirken konnten sich durchaus stabilere Kollaborationen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen etablieren. Dabei haben sich ebenfalls Netzwerke in und zwischen den Bezirken gebildet. Auch sind mobile Formate entwickelt worden, die es grundsätzlich ermöglichen Inhalte und Erfahrungen “wandernd” in verschiedene Räume oder Konstellationen zu übersetzen. Diese wandernden Formate sind fragil und keinesfalls als “Rezepte” oder “Methodenbaukästen” zu verstehen, die 1:1 übertragbar wären. Im Gegenteil, stets begleitet von Unruhe und Brüchigkeit sollte es Anliegen sein, diese eher nicht zu überdecken, sondern künstlerisch zu bearbeiten. Wohin dieser Weg führt? Das bleibt ungewiss.
Als ein wanderndes Format könnte die intergenerationelle, partizipative kuratorische Arbeit von Expert*innen und Nicht-Expert*innen bezeichnet werden, wie sie von Seraphina Lenz moderiert wurde: Kuratieren – Sei kein Egospieler!
Ein weiteres wanderndes Format bildet die Ausstellung selbst, deren Realisierung von Marisa Maza, unterstützt von Alexandre Bailly, mit den verschiedenen Teams moderiert wurde: Ausstellung – Sei kein Egospieler!
Wissenstransfer durch Stadtrundgänge? Im wörtlichen Sinne stellten die Kulturelle Rundgänge durch Lichtenberg ‘wandernde Formate’ dar. Moderiert von Sarah Wenzinger, Ünal Iğde und Carolin Knüpper führten junge Erwachsene Besucher*innen der Berlin Biennale durch den Berliner Bezirk. Weiter, als gedacht.
Daran schloss sich die Entwicklung und Durchführung von dialogischen Touren im Innenraum an. In den interaktiven Rundgängen durch die Ausstellung Sei kein Egospieler! engagierten sich Jugendliche aus Kreuzberg und Neukölln gemeinsam mit der Unterstützung und Beratung von Sarah Wenzinger und Daniela Bystron. Mit Besucher*innen ergründeten Teams verschiedener Bezirke, Schultypen und verschiedenen Alters die vielen Perspektiven der Ausstellung mit performativen und zeichnerischen Verfahren.
Als weiterer Ansatz haben sich im Verlauf der Zusammenarbeiten begleitende Audioaufzeichnungen entwickelt (z. B., Irgendwas mit Gefühlen, Interviews. Kuratieren. Kurator*innen). Die Projektteilnehmenden gestalten auf dieser Ebene neue Möglichkeiten zuzuhören und alternative Narrationen zu teilen.